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Politprominenz zu Besuch in der Keplerschule

Im Rahmen einer gemeinsamen Pressefahrt zum Thema "Gemeinschaftsschule - Konkrete Erfahrungen vor Ort" besuchten Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer und der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Peter Hauk, am vergangenen Donnerstag die Keplerschule in Korb, wo sich die beiden Landespolitiker ein aktuelles Bild von der Arbeit der Keplerschule machten.

Anlass der Pressefahrt waren die von Regierung und Opposition im Bereich der Bildungspolitik und vor allem bei der Gemeinschaftsschule vertretenen konträren Positionen. Vor der Stippvisite in Korb wurde die Gemeinschaftsschule in der Gemeinde Rosenberg (Ostalbkreis) besucht.
 
Vor Beginn der Erfahrungsaustausch- und Diskussionsrunde im Silchersaal besuchten die Ministerin und der CDU-Fraktionsvorsitzende den Unterricht der Klassen 5b und 5c. Dort schauten sie den Schülerinnen und Schülern in ihrer individuellen Lernzeit über die Schultern und informierten sich aus erster Hand über Erfahrungen und mit dem neuen Modell der Gemeinschaftsschule.
 
In der anschließenden, von Bürgermeister Jochen Müller moderierten Diskussionsrunde tauschten sich Warminski-Leitheußer und Hauk mit Lehrern, Eltern und Schülern über die Erfahrungen mit der neuen Schulform aus. Rektor Thomas Kuntz berichtete, als 2011 die Kriterien für Gemeinschaftsschulen bekannt gemacht wurden, habe man festgestellt, dass diese sehr gut zu den Anforderungen der Keplerschule bestehend aus individuellem Lernen, Lernraumkonzepten für Kinder aller Bildungsstufen, transparentem Feedback-System und Coaching-Angeboten passten. Die Gemeinschaftsschule mache Kontingentstunden möglich, sodass etwa von acht Stunden Unterricht immer zwei für das individuelle Lernen genutzt werden können. Schüler aller Grundschulempfehlungen besuchten die Keplerschule. Insbesondere durch das individuelle Lernen und das zweiwöchentliche Coaching der Schüler könne allen Kindern gerecht werden. Durch die Möglichkeit der Reflexion wisse jedes Kind, wo es steht, welche Möglichkeiten es hat und wo es noch Unterstützung benötigt.
 

Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer und der CDU-Fraktionsvorsitzende Peter Hauk (rechts im Bild) schauen den Keplerschülern beim individuellen Lernen über die Schulter (Bild: Kultusministerium)
Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer und der CDU-Fraktionsvorsitzende Peter Hauk (rechts im Bild) schauen den Keplerschülern beim individuellen Lernen über die Schulter (Bild: Kultusministerium)

Die Schüler Pauline, Tim und Paul waren besonders davon angetan, dass sie sich in ihrer Gemeinschaftsschule selbst aussuchen könnten, was und wie schwer sie arbeiten wollen. Jeder könne nach seinem Lerntempo und individuellen Arbeitsplan arbeiten. Auch die Klassenlehrerinnen Alexandra Ritter, Nina Uerlichs und Martina Gaßner berichteten über ihre absolut positiven Erfahrungen mit dem Gemeinschaftsschulkonzept. Es mache Spaß, durchweg glückliche Kinder zu unterrichten. Früher seien Schüler ohne Selbstwertgefühl auf die Hauptschule gekommen, weil ihnen von allen Seiten eingetrichtert worden sei, dass sie nichts drauf hätten. Jetzt heiße es: wir sind Gemeinschaftsschüler, wir können was! Auch die anwesenden Eltern stimmten begeistert mit ein in den Lobesreigen: im Vergleich zu ihren Kindern, die andere Schulformen besuchen, würden sie frappierende Unterschiede feststellen. Die Gemeinschaftsschüler seien hochmotiviert, entspannt und fröhlich, spürten keinen Druck. Ihre Gymnasiasten seien nervös, nicht belastbar und neidisch auf die Geschwister, die die Keplerschule besuchen.  
 
Bürgermeister Jochen Müller betonte den einstimmigen Beschluss des Gemeinderats über die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule in Korb und das Bekenntnis der Gemeinde zu ihrer Schule. Da sich die Hauptschule langfristig nicht hätte halten können, sei der Beschluss eine einmalige Chance gewesen, den Schulstandort Korb mit einer weiterführenden Schule zu sichern. Nun stehe die Gemeinde vor der Herausforderung, die umfangreichen Schülerströme in Richtung Korb zu managen. Denn: die Gemeinschaftsschule ist ein Magnet auch für auswärtige Schüler. Spätestens im Frühjahr müssten Schule, Verwaltung und Gemeinderat überlegen, wie die steigende Schülerzahl durch den Bau neuer Fachräume, Unterbringungs- und Betreuungsmöglichkeiten gehandhabt werden könne. Um sicher und langfristig planen zu können, forderte Müller von der Ministerin konkrete Informationen, wie die Schulbauförderung künftig aussehen wird. Das Thema müsse sofort und nicht erst im nächsten oder übernächsten Jahr angegangen werden. Die Schulträger müssten wissen, wo es hingeht.
 
Kultusministerin Warminski-Leitheußer sagte eine schnelle regionale Schulentwicklung zu. Das dazugehörige Gesetzesvorhaben gehe in Kürze ins Kabinett und ins Parlament. Eine Expertenkommission stelle für den Moment vorläufige Regelungen, z. B. hinsichtlich der Schulbauförderung, zusammen. Jetzt, da es noch keine großflächige Schulplanung gebe, werde jedes einzelne Gemeinschaftsschulprojekt individuell betrachtet.
 
Auch der CDU-Fraktionsvorsitzende, Peter Hauk, forderte Klarheit für Eltern, Schüler und Lehrer. Unabhängig von den Vor- und Nachteilen der Gemeinschaftsschulen müsse die Schulentwicklungsplanung zügig vorangehen.
 
Einig waren sich Warminski-Leitheußer und Hauk darüber, dass an der Keplerschule hervorragende Arbeit geleistet werde. Die Begeisterung von Lehrern, Schülern und Eltern sei spürbar, die Lehrer gingen in ihrer Arbeit auf und zeigten großes Engagement bei hoher Arbeitsbelastung.

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