Honey Pie machten auf ihrer Abschiedstour vergangenen Samstag Station in Korb und begeisterten mit einem Best-of das Publikum in der Alten Kelter
Die Kelter in Korb war restlos ausverkauft, als Anette Heiter, Susanne Schempp und Dorothee Götz zu einem ihrer letzten Konzerte als "Honey Pie" auftraten. Es war eine gute Wahl, dass die Macher des Kulturprogramms die Musikerinnen baten, im intimen Rahmen der Alten Kelter ihre besten Lieder aus einer über 30jährigen Bandgeschichte ganz ohne große Technik und nur mit der dezenten Begleitung einer Gitarre zu präsentieren. Swing nach Gershwins Melodien stand am Anfang, Stimmung und Lebensgefühl des letzten Jahrhunderts also.
Die besondere Stärke von Honey Pie liegt jedoch bei den eigenen, meisterlich handgemachten Songs. Als Best-of war genügend Bekanntes dabei, das im Publikum heitere Erinnerungen weckte. Immer wieder kommen die ausgebildeten Sängerinnen auf das Leid mit der Männerwelt zu singen: Der Mann wird in seiner Midlifecrisis erwischt ("Walter will Wellness") oder todkrank mit einer Erkältung - die sich nur durch eine Einladung zum Fußballbesuch spontan heilen lässt. Ein letzter Männertest wird dann mit der finalen Einladung an Manfred gemacht, der im Publikum gute Miene zum bösen Song macht. Dieser Manfred will die hoch versierte Köchin verlassen und wird dafür mit einem speziellen Pilz-Leibgericht verwöhnt. Zerlegt, zubereitet und tiefgefroren, bleibt er dann doch noch lang bei ihr.
Das alles ist eingepackt in selbstironische Frotzeleien, die Moderationen funkeln vor Gags, Wortspielen und Pointen. Und zwischen all dem gibt es virtuosen Gesang der erstklassig ausgebildeten Stimmen.
Selbstverständlich bekommt das hingerissene Publikum Zugaben, von denen die letzte dann wirklich heißt "Bye Bye Honey Pie". Nach einer dreißigjährigen Bandgeschichte ist nun leider Schluss mit Honey Pie. So dynamisch, selbstironisch und musikalisch versiert, wie das Ensemble sich präsentierte, ist das sehr schade.
