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Presse Aktuell

Pressemitteilung 51/2020 | Integration in Korb - Einladung zur kontaktlosen Bürgerbeteiligung

Integration in Korb - Einladung zur kontaktlosen Bürgerbeteiligung
 
Vom 1. bis 17. September habe alle Einwohner in der Alten Kelter in Korb die Möglichkeit, sich über die Ergebnisse der Bürgerbefragung zum Thema Integration zu informieren und ihre Ideen einzubringen. Vom 1. bis 12. September ist außerdem die Ausstellung „An(ge)kommen“ zu sehen, die sehr persönliche Geschichten erzählt.
 
In Korb leben Menschen aus rund 80 Nationen zusammen. Um einen Überblick über das Meinungsbild der Korber Einwohner zu bekommen wurden alle Korber von Ende Januar bis Ende April über ihre Meinung zum Thema Migration und Integration befragt. Der nächste Schritt auf dem Weg zur Erstellung eines kommunalen Integrationsplans ist nun die kontaktlose Bürgerbeteiligung, die am 1. September gestartet ist. Diese Art von Veranstaltung wird den für Ende März geplanten Bürgerdialog ersetzen und allen Einwohnern die Möglichkeit bieten, sich zu beteiligen, auch ohne direkt miteinander in Kontakt treten zu müssen.

Vom 1. bis 17. September sind alle Interessierten herzlich in die Alte Kelter eingeladen. Die „kontaktlose Bürgerbeteiligung“ bietet die einmalige Chance, intensiv beim Thema Integration mitzuwirken. Und da über einen Zeitraum von knapp drei Wochen insgesamt zehn Termine angeboten werden, hat jeder einmal Zeit, vorbeizuschauen und seine Gedanken einzubringen, ganz egal ob es um Erfahrungen oder um Ideen für konkrete Maßnahmen und Projekte geht.

Die Ideen sollen Gesprächsanregungen liefern und im Herbst von Arbeitsgruppen aufgegriffen und konkretisiert werden, bevor sie Eingang in den kommunalen Integrationsplan finden.

„Wir freuen uns, dass wir ein Format gefunden haben, das die Bürgerbeteiligung auch in Pandemiezeiten ermöglicht und sind gespannt, wie dieses von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen wird“, so Bürgermeister Jochen Müller am ersten Öffnungstag.

Die kontaktlose Bürgerbeteiligung ähnelt dem Gang durch eine Ausstellung und besteht aus drei Komponenten:

1.)   Ausstellung „An(ge)kommen. Augenblicke. Begegnungen. Geschichten“

Die Wanderausstellung ist aus einer Initiative der Stadt Fellbach und des „Forum der Kulturen Stuttgart e.V.“ entstanden. Auf über 20 Aluminiumtafeln werden sehr persönliche Geschichten und Erfahrungen von Personen mit Fluchthintergrund vorgestellt. Die Ausstellung porträtiert Seniorinnen und Senioren, die im Zweiten Weltkrieg vertrieben wurden, Geflüchtete, die bereits länger als zehn Jahre in Deutschland leben, sowie Menschen, die erst vor kurzem nach Deutschland geflüchtet sind. Die Ausstellung möchte dazu beitragen, dass die Menschen aufeinander zugehen, ins Gespräch kommen und die Hintergründe der Fluchtgeschichten besser verstanden werden. Die Ausstellung ist in der Zeit vom 1. bis 12. September in Korb zu sehen.

Zum Abschluss der Ausstellung gibt es am Samstag, 12. September, von 14 bis 17 Uhr die Gelegenheit, mit Herrn Tshamala Schweizer ins Gespräch zu kommen. Herr Schweizer lebt in Korb und hat an der Konzeptionierung und Entstehung der Ausstellung „Angekommen“ mitgewirkt und wird selbst auf einer der Aluminiumtafeln der Ausstellung An(ge)kommen vorgestellt. Er ist im Jahr 1992 aus dem Kongo nach Deutschland gekommen und ist seit Jahren entwicklungspolitisch aktiv. Er ist ehrenamtlicher Geschäftsführer des Vereins Afrokids International und berät als MiGlobe-Berater Kommunen in Baden-Württemberg. Im persönlichen Gespräch berichtet er den Besucherinnen und Besuchern über seine Erfahrungen und steht für Fragen zur Verfügung.
 
2.)   Vorstellung der Ergebnisse der Bürgerbefragung zum Thema Integration

Zusammengefasst einige Ergebnisse aus der Bürgerbefragung:
An der Bürgerbefragung Anfang des Jahres nahmen circa 350 Teilnehmer teil, 13% mit und 87% ohne Migrationshintergrund. Es gab Teilnehmer aus Korb und welche aus Kleinheppach sowie Teilnehmer aus allen Altersgruppen. Auffällig ist, dass besonders viele Rentner teilgenommen haben.

Nahezu alle Teilnehmer (über 95 Prozent) leben sehr gerne oder gerne in Korb.

Die Fragen zur Nachbarschaft wurden von Personen mit und ohne Migrationshintergrund recht ähnlich beantwortet. 79% aller Teilnehmer sind beispielsweise der Meinung, dass das Zusammenleben in der Nachbarschaft gut oder sehr gut ist. Die große Mehrheit (über 90 Prozent) der Teilnehmer mit Migrationshintergrund fühlt sich von den Korber Mitbürgern gut oder sehr gut angenommen.
 
97% der Befragten mit Migrationshintergrund haben gute oder sehr gute Erfahrungen mit Deutschen gemacht. Knapp drei Viertel der Befragten Deutschen haben sehr gute bis gute Erfahrungen mit Migranten gemacht, ein Viertel schlechte bis sehr schlechte. Auffällig ist, dass trotz dieser überwiegend positiven Erfahrungen die meisten Deutschen in ihrer Freizeit dennoch eher selten Kontakt zu Migranten haben. Um das Miteinander zu fördern könnte man an diesem Punkt sicherlich ansetzen.
 
Fast 90% aller Teilnehmer fühlen sich in Korb sicher oder sehr sicher.

Ein Teilnehmer der Befragung hat es treffend formuliert: „Integration kann nicht behördlich angeordnet werden. Sie erfolgt im täglichen Miteinander, insbesondere in Gemeinschaften, Gruppen, Vereinen“. Damit die Integration nachhaltig ist und langfristig erfolgreich sein kann, freut sich die Verwaltung daher über Anregungen und über die Unterstützung aus der Bevölkerung.

Die Präsentation mit den Ergebnissen der Bürgerbefragung sowie einige Bilder finden Sie auf der Homepage der Gemeinde Korb unter korb.de in der Rubrik „Pressebereich“!

3.)   Beteiligungsstationen

An vier Beteiligungstischen können Erfahrungen, Bedarfe, Ziele, Ideen für Projekte und Maßnahmen, … aus den vier Handlungsfeldern „Sprache, Bildung und Arbeit“, „Wohnen und Leben“, „Zusammenhalt und Gemeinschaft“, „Partizipation und Schaffung nachhaltiger Strukturen“ eingebracht werden. Konkrete Fragestellungen zu den einzelnen Themen helfen beim Notieren der eigenen Gedanken weiter.
An einem weiteren Tisch werden Leitsätze vorgestellt, die in den kommunalen Integrationsplan einfließen sollen. Jeder Teilnehmer hat die Möglichkeit, weitere Grundgedanken zu notieren.

Als Bonus dürfen sich alle Besucher der kontaktlosen Bürgerbeteiligung am Ende ihrer Teilnahme über ein kleines Dankeschön der Gemeinde freuen. Besucher haben die Wahl zwischen einem Gutschein für einen Kaffee beim Bäcker, einem Glas Honig, einem Remstal-Reiseführer, einer Korbi-Biene oder einem KorBär.
 
Die Gemeinde Korb erhält für die Bürgerbeteiligung und die Erstellung eines kommunalen Integrationsplans Fördermittel in Höhe von 5.700 Euro aus dem Programm „Integration vor Ort – Stärkung kommunaler Strukturen“ vom Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg.
Die Bürgerbeteiligung wird gefördert durch:

Bild 1: Integration in Korb-Kontaktlose Bürgerbeteiligung | Nachweis: Gemeinde Korb
Bild 2: Integration in Korb-Kontaktlose Bürgerbeteiligung | Nachweis: Gemeinde Korb
Bild 3: Integration in Korb-Kontaktlose Bürgerbeteiligung | Nachweis: Gemeinde Korb
Bild 4: Integration in Korb-Kontaktlose Bürgerbeteiligung | Nachweis: Gemeinde Korb

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