Bürgermeister Jochen Müller mit den Nachtwanderern Walter Schwarz, Dieter Nickel, Manfred Leichnitz und Heidi Gröger (v. l. n. r.)
Am Dienstag vergangener Woche hatte Bürgermeister Jochen Müller die fünf Korber Nachtwanderer Heidi Gröger, Manfred Leichnitz, Walter Schwarz, Dieter Nickel und Moritz Metzger ins Rathaus eingeladen, um ihnen für ihren wertvollen Dienst für die Gemeinde Korb zu danken, auf ihre Nachwuchssorgen aufmerksam zu machen und weitere Mitstreiter für die Truppe zu motivieren. Bereits seit 2012 gehen die Nachtwanderer alle zwei bis vier Wochen in wechselnder Besetzung immer freitagnachts eine feste Route entlang definierter Treffpunkte ab, um mit Korber Jugendlichen und jungen Erwachsenen ins Gespräch zu kommen. Sie wollen gegen Gewalt und Vandalismus aktiv werden, für ein respektvolles Miteinander eintreten und Vorbild sein. Sie sind keine „Hilfspolizei“: Sie geben Tipps und dienen als Ansprechpartner.
Von Anfang an dabei sind Manfred Leichnitz, 58 und Walter Schwarz, 72. Zu Hochzeiten waren die Nachtwanderer zu neunt und konnten ihre Einsätze gut auf die vielen Schultern verteilen. Derzeit mangelt es ein wenig an Mitwanderern, sodass die Frequenz der Einsätze gestreckt werden muss. Heidi Gröger, 87, wünscht sich insbesondere weibliche Unterstützung für die Nachtwanderer. Während der vergangenen Jahre sind Dieter Nickel und Moritz Metzger zu der ehrenamtlich tätigen Gruppe gestoßen. Nickel findet, dass zwölf Personen ideal für die Nachtwanderer wären – so könnte sogar ein wöchentlicher Einsatz erfolgen.
Ziel der Nachtwanderer ist es, mit den Jugendlichen, die abends und nachts ihre Treffpunkte im öffentlichen Raum in Korb haben, ins Gespräch zu kommen, sie kennenzulernen, sich mit ihnen auszutauschen und sie so für die Anliegen anderer Altersgruppen zu sensibilisieren. Oftmals werden sie sogar bereits erwartet und freudig begrüßt. Freundlichkeit ist der Schlüssel zum Erfolg der Nachtwanderer – ein verpflichtendes Deeskalationstraining vor dem ersten Einsatz gibt den Mitgliedern das Instrument an die Hand, den latent vorhandenen Gesprächsbedarf der Jugendlichen ausgleichend zu befriedigen und so mögliche Eskalationen von vorherein zu vermeiden. Und wenn jemand nicht mit ihnen sprechen möchte, gehen sie einfach weiter.
Die schiere Präsenz der Nachtwanderer, ihr niederschwelliges Gesprächsangebot und das mittlerweile verfestigte Wissen, „die wollen uns nichts“, haben stark dazu beigetragen, dass Korb in den früher teils problembehafteten Abendstunden am Wochenende seit nunmehr vielen Jahren ein für alle Generationen angenehmes Pflaster ist.
Die Nachtwanderer suchen Unterstützung – werden Sie Mitwanderer!
- Sie sind gerne in der Nacht unterwegs?
- Sie engagieren sich gerne ehrenamtlich?
- Sie interessieren sich für die Belange der Jugendlichen?
- Sie wollen gegen Gewalt und Vandalismus aktiv werden?
- Sie wollen für ein respektvolles Miteinander eintreten?
- Sie wollen ein Vorbild sein?
Dann werden Sie Nachtwanderer in Korb!
Als ehrenamtlich tätiger Nachwanderer erhalten Sie regelmäßiges, professionelles Coaching und werden kostenlos mit einem kompletten „Nachtwanderer-Dress“ ausgestattet.
Ansprechpartner bei der Gemeindeverwaltung: Haupt- und Ordnungsamtsleiterin Adalina Agejew, Tel. 9334-11, E-Mail agejew(via)korb.de.
