Der Zuschuss an die Evangelische Kirchengemeinde beläuft sich auf maximal 100.000 Euro. Die Kirche wurde gebeten, nach weiteren Einsparmöglichkeiten zu suchen.
Die Evangelische Kirchengemeinde hat bei der Gemeinde Korb im März 2010 einen Zuschuss in Höhe von 110.000 Euro für den geplanten Umbau des Evangelischen Gemeindehauses Kleinheppach beantragt. Bei zwei Enthaltungen hat der Gemeinderat in der Sitzung am 22. Juni entschieden, sich mit maximal 100.000 Euro am Umbau zu beteiligen. Die Mitglieder des Gemeinderats hatten sich vor der Sitzung bei einer gemeinsamen Begehung des Gemeindehauses über dessen Zustand und die geplanten Umbaumaßnahmen informiert. Die Kirchengemeinde plant die Modernisierung der Technik (insbesondere Heizung und Küchengeräte), den Austausch der Küchenmöbel und des Küchenbodens, die Sanierung der Parkplätze, die behindertengerechte Ausstattung des rückwärtigen Zugangs, das Streichen und Ausbessern innen und außen sowie den Ausbau des Dachgeschosses.
Zwischen der Gemeinde Korb und der Evangelischen Kirchengemeinde wurde im Jahr 1983 ein Vertrag abgeschlossen. Die Gemeinde hat sich damals an den Baukosten beteiligt und ihr wurde im Gegenzug ein Nutzungsrecht eingeräumt. Die Gemeinde beteiligt sich seitdem entsprechend ihres Nutzungsverhältnisses mit einem Anteil von 35 Prozent an den Betriebskosten und soll laut Vertrag nun auch 35 Prozent der Kosten für den Umbau übernehmen. Die Gesamtkosten des Umbaus werden auf 400.000 Euro geschätzt. Die Finanzierung ist über Mittel aus dem Ausgleichsstock, den Kirchenbezirksanteil, eine Kreditaufnahme und Spenden vorgesehen. Der Männergesangverein trägt Kosten in Höhe von rund 85.000 Euro für den Ausbau des Dachgeschosses. Die Gemeinde müsste für die Umbauarbeiten 110.000 Euro beisteuern.
Da ein Großteil des Gemeindlebens im Evangelischen Gemeindehaus stattfindet, ist dieses eine wichtige Einrichtung für den Ortsteil Kleinheppach und dessen Vereine. Der Gemeinderat hat auf Empfehlung des Ortschaftsrates daher entschieden, sich mit einem Höchstbetrag von 100.000 Euro zu beteiligen.
Der Gemeinderat freute sich über das große Engagement des Männergesangvereins Kleinheppach, der die Räumlichkeiten im Obergeschoss auf eigene Kosten zu einem Vereinszimmer ausbauen möchte. Im Gemeinderat bestand jedoch auch Konsens, dass der Zuschussantrag der Kirchengemeinde aufgrund der Finanzlage der Gemeinde zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt komme. Die Gemeinde fährt momentan einen strikten Sparkurs und so war es nicht verwunderlich, dass die Mehrheit der Gemeinderäte die hohen Kosten der Umbaumaßnahme beanstandete. Die Gemeinderäte sehen insbesondere in den Bereichen Parkplätze, Heizung, Küche und barrierefreier Zugang Einsparmöglichkeiten. Aus der Mitte des Gemeinderates kam daher der Vorschlag, die geschätzten Gesamtkosten noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen und die einzelnen geplanten Maßnahmen auf den Prüfstand zu stellen. Der Gemeinderat erwartet ein Signal der Kirche, dass auch an dieser Stelle gespart wird. Die Verwaltung wird nun gemeinsam mit der Kirchengemeinde, Ortsvorsteher Liebhard und den Vereinsvertretern nach Einsparmöglichkeiten suchen, um die Kosten weiter zu reduzieren.
Die Verwaltung wurde außerdem beauftragt, mit der Kirchengemeinde über eine mögliche Neugestaltung der Vereinbarung zu sprechen, insbesondere in Bezug auf die Folgekosten.
Da andere Vereine bei der Schaffung eigener Räumlichkeiten bereits Zuschüsse der Gemeinde erhalten haben, wird die Gemeinde zudem prüfen, ob dem Männergesangverein Kleinheppach ein Zuschuss im Rahmen der Vereinsförderung gewährt werden kann.
