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Urban- und Keplerschullehrer trafen sich zum 32. Mal zum jährlichen Austausch mit dem Gemeinde- und Ortschaftsrat

Auch in diesem Jahr waren Lehrer, Elternbeiräte und Schulamtsvertreter zum Treffen mit den Korber Gemeinde- und Ortschaftsräten eingeladen. Zusammen mit den Räten folgten dieses Jahr rund 60 Personen der Einladung, um neben dem traditionellen Sachvortrag auch die Gelegenheit für einen gemeinsamen Austausch zu haben.
 
Den Beginn des Abends und der anschließenden Gespräche machte nach einer Begrüßung von Bürgermeister Jochen Müller Dr. Matthias Dimter. In seinem Vortrag stellte er die Frage nach Chancengerechtigkeit für die Viertklässler bei der Grundschulempfehlung in den Mittelpunkt. „Und da er eben Schulleiter eines Gymnasiums sei, wolle er das am Beispiel des Gymnasiums tun“, so Dr. Dimter in seinen einführenden Worten.
 
Relativ zu Beginn stellte der Schulleiter eine zunächst provokative These auf, die für eine kurze aber angeregte Zwischendiskussion sorgte. Anhand der sogenannten IGLU-Studie, die eine statistische Verbindung zwischen sozialer Herkunft, der Lesefähigkeit und der letztlich erteilten Gymnasialempfehlung herstellte, stellte er die Frage in den Raum, ob die Grundschul­empfehlung von der sozialen Herkunft abhängig und dahingehend auch ungerecht sei. Die Studie zeigte nämlich, dass Kinder aus sozial schwächeren Familien die Gymnasialempfehlung statistisch gesehen erst bei einer höheren Lesefähigkeit erhalten als ihre Klassenkameraden aus sozial stärkerem Umfeld. Die Lesefähigkeit wurde von der Studie dabei als eine fachliche und messbare Grundkompetenz fürs weitere Lernen ausgewählt.
 
Erst als Dr. Dimter im weiteren Verlauf des Vortrags ausführte, dass nicht nur solche Fachkompetenzen, sondern eben auch soziale Kompetenzen wie Durchhaltevermögen oder Disziplin für die weitere Bildungslaufbahn mitentscheidend sind, wurde deutlich, dass die Grundschulempfehlung ganzheitlicher betrachtet werden muss. Die Grundschulpädagogen handelten daher natürlich nicht sozial ungerecht, sondern müssten vielmehr noch weitere Faktoren in ihre Entscheidung einbeziehen und tun dies auch, so die langjährige Erfahrung des Rektors. Je nach Schulform seien einfach unterschiedliche Kompetenzen und Eigenschaften relevant. Vermeintlich anfängliche Schwächen bei weichen, sozialen Kompetenzen könnten beispielweise durch entsprechende sachliche Stärken kompensiert werden.
 
Während des Vortrags zeichnete Dr. Matthias Dimter so einen gewissen Rahmen um das Thema Bildung und Chancen rund um das Gymnasium als Schulform in Baden-Württemberg, doch natürlich reichte die Zeit bei weitem nicht, um das komplexe und bedeutende Thema Bildung erschöpfend zu behandeln.
 
Bürgermeister Jochen Müller dankte dem Schulrektor für seine informative Einführung in den Abend. Er dürfe bei einem so überzeugenden Einstand gerne jederzeit wieder kommen, so Müller mit einem Augenzwinckern, zumal er gleich bei seinem ersten Besuch des Treffens Gast und Referent gewesen sei.
 
Im Anschluss des Vortrags fanden die anwesenden Lehrerkollegien gemeinsam mit den Korber Gemeinde- und Ortschaftsräten dann genügend Zeit und Raum, um sich in angenehmer Atmosphäre auszutauschen – über Bildung und die Chancen dazu – in Korb und darüber hinaus.

Oberstudiendirektor Dr. Matthias Dimter vertieft im Vortrag
Oberstudiendirektor Dr. Matthias Dimter vertieft im Vortrag

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