Gemeinde Korb

Der Gemeinderat hat beschlossen, sich in den nächsten fünf Jahren mit einem Gesamtbetrag in Höhe von 15.000 Euro an der Finanzierung der beiden Hagelflieger zu beteiligen.
 
Die Gemeinde Korb beteiligt sich bereits seit 2007 mit einem jährlichen Betrag in Höhe von 3.000 Euro an der Finanzierung der Hagelabwehr in der Region Stuttgart. Der Gemeinderat hatte im Jahr 2006 beschlossen, sich zunächst bis ins Jahr 2011 zu beteiligen. Die Hagelabwehr des Landkreises soll auch in den nächsten Jahren weitergeführt werden und die Gemeinde Korb hat dafür ihre Unterstützung zugesagt. Die Gemeinde wird in den Jahren 2012 bis 2016 insgesamt 15.000 Euro (jährlich 3.000 Euro) für die Hagelabwehr zur Verfügung stellen. Dies hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 8. Juni 2011 einstimmig beschlossen.
 
Die Wirkung der Hagelabwehr ist in der Wissenschaft immer noch umstritten. Um schwere Hagelereignisse zu verhindern, werden Gewitterwolken in der Region Stuttgart bereits seit drei Jahrzehnten mit Silberjodid „geimpft“. Seit dem Jahr 2007 sind zwei Hagelflieger im Einsatz. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Begleituntersuchung des Karlsruher Instituts für Technologie zur Hagelabwehr in der Region Stuttgart wurde festgestellt, dass eine Erfolgsbewertung schwierig ist, da keine Wolke zweimal auftrete und somit jede Wolke anders reagiere als die anderen. Bei der Simulation ausgewählter Hagelereignisse konnte jedoch eine Reduktion der Hagelstärke um bis zu 70 Prozent ermittelt werden, allerdings unter der Voraussetzung, dass die Hagelflieger rechtzeitig am richtigen Ort im Einsatz waren. Auch durch Berichte von Wein- und Obstbauern wurde bestätigt, dass bei Einsätzen der beiden Hagelflieger weniger große Hagelkörner und zum Teil nur große Regentropfen oder Graupel den Boden erreichten.
 
Im Rahmen der Diskussion im Korber Gemeinderat wurde klar, dass eine Weinbaugemeinde wie Korb, die beim Unwetter im Jahr 2008 Schäden zu verzeichnen hatte, nicht aus der Solidargemeinschaft der Hagelabwehr aussteigen kann. Doch die Hagelabwehr spielt nicht nur für den Weinbau eine wichtige Rolle, denn sie schützt nicht nur die Rebflächen vor Hagelereignissen, sondern beugt auch der Gefahr von Schäden in der Landwirtschaft, an Streuobstbeständen sowie privatem und gewerblichem Eigentum (Autos, Gebäude, Gärten) vor.
 
Beanstandet wurde die Tatsache, dass einer der beiden Hagelflieger momentan nicht einsatzbereit ist, weil er für die laufende Hagelsaison wegen fehlender Wartungsarbeiten bisher keine Starterlaubnis bekommen hat. Dies sei ein Unding. Zudem solle man den Standort am Flughafen überdenken. Angeregt wurde auch, für den Finanzierungsbeitrag der Kommunen für die Zukunft einen anderen Beitragsschlüssel zu überprüfen, der sich nicht nur an der Rebfläche einer Gemeinde orientiere, sondern auch die Gemeindegröße und sonstige Sonderkulturen berücksichtige. Außerdem solle der Landkreis versuchen, noch weitere Gemeinden als Finanzierungspartner der Hagelabwehr zu gewinnen. Die Verwaltung wurde beauftragt, an den Landkreis mit der Bitte heranzutreten, Optimierungsmöglichkeiten zu suchen.
 
Die Mehrzahl der bisherigen Finanzierungspartner des Gemeinschaftsprojekts (Kommunen, Weingärtnergenossenschaften und private Weingüter, Obst- und Gartenbauverbände, Firmen und Versicherungen) hat eine weitere Beteiligung ebenfalls bereits zugesagt. Das Land Baden-Württemberg hatte vor dem Regierungswechsel angekündigt, aus der Finanzierung auszusteigen, da der Landeszuschuss nur als Anschubfinanzierung gedacht war. Das Land möchte sich anstelle dessen an der Subventionierung spezieller Hagelversicherungen beteiligen. Der Korber Gemeinderat hofft, dass die neue Landesregierung die Hagelabwehr auch weiterhin fördern wird. Der Landkreis wird daher in dieser Sache gebeten, an das Land heranzutreten.