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Erkennen, reagieren und vorbeugen - Empfehlungen für Korber Vereinsverantwortliche beim Informationsabend zum Thema "Rechtsextremismus" in der Alten Kelter

20 Korber Vereinsverantwortliche nutzten am Abend des 27. Oktober die Gelegenheit, sich im Rahmen eines Vortragsabends zum Thema Rechtsextremismus zu informieren. Die eingeladenen Fachleute Andreas Lindauer, Leiter der Koordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit bei der Polizeidirektion Waiblingen und Gerhard Dinger von der Fachstelle gegen Rechtsextremismus beim Jugendamt des Rems-Murr-Kreises gestalteten den Abend dabei auf Einladung der Gemeinde informativ und weiterführend.
 
Im ersten Teil des Vortrags macht Andreas Lindauer deutlich, welche Zeichen, Kleidung, Aussagen oder auch Musik auf eine rechtsextreme Haltung schließen lassen. Dabei wurde auch deutlich, dass es viele versteckte Zeichen und Ausdrucksmöglichkeiten gibt. Wichtig war allerdings auch die Erkenntnis, dass nicht jeder, der beispielsweise einzelne Verhaltensweisen davon an den Tag legt, gleich ein Nazi sein muss.
 
Gerade bei der Arbeit mit und für Jugendliche im Verein ist es in diesen Fällen aber sinnvoll, trotzdem nachzufragen und ins Gespräch zu kommen, um im Fall der Fälle richtig reagieren zu können. Das machte dann im zweiten Teil des Abends insbesondere Gerhard Dinger deutlich. Wegschauen ist in diesem Bereich immer der falsche Weg. Das geht bei kleinen Dingen los, z.B. das Tolerieren von auf den ersten Blick vielleicht nur aus Gedankenlosigkeit geäußerten Bemerkungen gegen ausländische Mitspieler auf dem Sportplatz. Oder wenn der Nachwuchs rechtsradikale Musik hört, weil eben die Melodien einprägsam sind, denn der rechtsextreme Textinhalt schleicht sich schlimmstenfalls dann eben doch in das Alltagsdenken einzelner, vielleicht noch nicht vollkommen persönlich gefestigter Jugendlicher ein. Problematisch für das direkte Kümmern im Verein würde es nur dann, wenn der betreffende Jugendliche oder auch schon Erwachsene bereits fest im rechtsradikalen Bereich vernetzt ist. Hier wäre der Vereinsausschluss dann oftmals der beste, wenn auch härteste Weg, weil eine zu hohe Gefahr bestehen würde, dass der vernetzte „Rechte“ andere manipulieren kann. „Egal um welche Fragestellungen es hierbei geht – wir stehen Ihnen hier immer mit Rat und Tat zur Seite“, so die Herren Dinger und Lindauer im Rahmen des Informationsabends.
 
Klar wurde an dem Abend auch, dass rechtsextreme Gruppierungen und Parteien wie die NPD auch bewusst durch öffentliche  Werbung, so z.B. durch Aufkleber oder auch durch sogenannte Schulhof-CDs und DVDs an Jugendliche herankommen wollen. Dabei muss auch nicht immer sofort eine politische Ausrichtung oder rechtes Gedankengut im Vordergrund stehen. Oft werden durch „rechte“ Jugendorganisationen auch zunächst Freizeitangebote in den Vordergrund gestellt, um Jugendlichen ein Gemeinschaftsgefühl zu geben, dass sie anderswo nicht erhalten.
 
Umso wichtiger ist es, so die beiden Fachleute einhellig, dass alle Akteure in einer Gemeinde, d.h. Kindergärten und Schulen, die Jugendarbeit und auch die Angebote bzw. Arbeit von Kirchen und Vereine darauf ausgerichtet sind, allen möglichst viel Raum und Aufmerksamkeit zu schenken, als immer Hinzuschauen, um so niemand in eine Ecke außerhalb unserer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft abdriften zu lassen.

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