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"Köpfe am Korber Kopf 6": 10 Standorte und 10 Künstler

Wieder ist ein Jahr vergangen – die weit über die Grenzen von Korb hinaus bekannte Freiluftausstellung „Kopfe am Korber Kopf“ wurde wieder mit neuen „Köpfen“ bestückt. Der Skulpturenrundweg geht 2012 in die sechste Runde, eine Erfolgsgeschichte! Wir wollen den Leserinnen und Lesern unseres Mitteilungsblatts ab sofort jede Woche eine der neuen Skulpturen vorstellen. Beginnen werden wir mit dem ersten Standort. Dort steht der „Kopf“ von Wolfgang Bier.
 
Standort 1:
WOLFGANG BIER
Kopf, 1992, Eisen, geschweißt
 
Wolfgang Bier wurde 1943 in Mährisch-Trübau, im Sudetenland geboren. Vor seinem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, besuchte er die Schule in Waiblingen. Bis zu seinem Tod im Jahr 1998 arbeitete Wolfgang Bier als freischaffender Künstler. Er konnte zahlreiche Kunstpreise gewinnen und hatte seit 1987 eine Professur an der FH Aachen inne.
 
 
„Dem Kopf als Sitz aller Widersprüche widmete Wolfgang Bier seine besondere Aufmerksamkeit. Sein bevorzugtes Material war Eisen, ein Werkstoff, der die Polarität von Aggression und Angst, von Wehrhaftigkeit und Schutzlosigkeit, von Angriff und Verletzbarkeit zum Ausdruck bringt. Die Arbeit ‚Kopf 1992‘ zeigt einen Kopf, der uns an eine Maschine erinnern
lässt. Vorrichtungen für die Beweglichkeit sind vorhanden, jedoch sind diese still gelegt. Ohne einen äußeren Antrieb scheint der Kopf nicht in der Lage zu sein, sich selbst in Bewegung zu setzen. Der Mensch als manipuliertes, fremdbestimmtes und seiner Persönlichkeit beraubtes Wesen. Die Gefahr von Gewalt, sich selbst und anderen gegenüber, ist allgegenwärtig und findet in unseren Köpfen statt. Das Innen bestimmt das Außen.“
So beschreibt Gabi Welters-Bier die Skulptur ihres bereits verstorbenen Mannes.
 
Frau Dr. Ute Schönfeld-Dörrfuß meint dazu:
Der Bildhauer Wolfgang Bier hat Gewaltiges geschaffen. Nicht die Ästhetik der Form oder die Eleganz des Materials wurden in den Mittelpunkt gestellt, sondern das Leben an sich und damit der Mensch waren sein zentrales Thema. Sein bildhauerisches Wirken betraf den Menschen und diesen beschrieb er mit den gegensätzlichen Begriffen Aggression und Verteidigung, Körper und Psyche, Verletzung und Verletzlichkeit. Ihm wurde immer wieder eine negative Anthropologie unterstellt, mit der er die Hoffnungslosigkeit auf eine Höherentwicklung der Spezies Menschen unterstrich.
 
Wolfgang Bier entwickelte eine ganz eigene Ikonographie der Gewalt und Aggression, in der monströse Maschinerien das Grauen bildhaft machen. Dabei kommt dem Material Eisen, aus dem er seine Skulpturen zusammenschweißte, eine besondere Bedeutung zu. Sowohl die Übernahme vorgefundener Formen als auch die Spuren der Bearbeitung, wie grob gezogene Schweißnähte, bleiben bewusst stehen und charakterisieren das Objekt.

"Kopf" - von Wolfgang Bier (1992)

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