Bildlogo: Köpfe am Korber Kopf
Die weit über die Grenzen von Korb hinaus bekannte Freiluftausstellung „Kopfe am Korber Kopf“ wurde im Mai diesen Jahres wieder mit neuen „Köpfen“ bestückt. Somit ging der Skulpturenrundweg 2012 in die sechste Runde, eine Erfolgsgeschichte! Hier haben wir den Leserinnen und Lesern des Mitteilungsblatts jede Woche eine der neuen Skulpturen vorgestellt. Heute sind wir am Ende der Serie angelangt und stellen diese Woche mit „head“ die letzte Skulptur vor.
Standort 10:
Mechthild Ehmann
head, 2012, schwedischer Granit
Geboren 1963 machte Mechthild Ehmann von 1983 – 88 eine Lehre zum Steinmetz und zur Gesellin (Münsterbauhütte Schwäbisch Gmünd). Anschließend studierte sie an der Akademie der bildenden Künste in Stuttgart. Seit 1994 ist sie freischaffende Künstlerin. Seit 1992 bekommt sie Portraitaufträge unter anderem für die Generalverwaltung der Max Planck Gesellschaft in München. Von 2000 bis 2010 konnte sie mehrere diverse Preise einheimsen und seit 2007 ist sie Mitglied in verschiedenen Künstlerverbänden und sitzt in der Jury des „Lothar-Späth-Preises“. Zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland.
Mechthild Ehmann lebt und arbeitet in Dachberg-Happingen im Südschwarzwald.
„Kopf.
‚Ich‘-Gedanken. Selbstbehauptung.
Innen – Form und Außen – Welt.
Berührung. Fühlen. Kontaktflächen. Kanten. Abgrenzung.
Bewegung:
sich Aufrichten, Abgleiten, sich Gewahrwerden, Sammeln.“
Das sind die Worte zur Kunst von Mechthild Ehmann selbst.
Die Kunsthistorikerin Dr. Ute Schönfeld-Dörrfuß erläutert die Arbeit wie folgt:
Bronze und Stein, zwei schwere Materialien, das sind die Lieblingsausgangsteile von Mechthild Ehmann. Für den Korber Kopf ist die Skulptur „head“ aus schwedischem Granit entstanden. Von einer Kunstkritikerin wurde Mechthild Ehmann als „Die Widerstandsbekämpferin“ bezeichnet, dieser Zustand bringt sie dazu, ins Innere, zum Wesen des Steines zu gelangen. Bildhauerinnen sind eine seltene Spezies, doch ihre Selbstverwirklichung sieht Künstlerin in dieser Materialherausforderung. Die Skulpturen wirken trotz des tonnenschweren Materials elegant, grazil und leicht. Durch die Formschönheit der Skulpturen wird die Ästhetik des Steins zum Leuchten gebracht und der Betrachter wird gleichzeitig verführt, der Schönheit durch Berühren und Tasten nachzuspüren. Die harten Kanten stehen glatten Flächen direkt gegenüber, sie birgt einen Gegensatz in sich selbst, weil sie harmonisch aber auch gleichzeitig gebogen fließend dem Körper Figur gibt. Die rot-schwarze Maserung ihres schwedischen Granits lässt ihren „head“ besonders lebendig wirken. Die Form ist sehr abstrahiert. Der Betrachter sucht die typischen Kopf- bzw. Gesichtsmerkmale, findet diese aber nicht, sieht die Skulptur trotzdem aber als kopfgegebens konzentriertes Werk an.
"head" von Mechthild Ehmann
